Akupunktur in der Frauenheilkunde
Als Frau und Therapeutin für Frauen gehört die Akupunktur zu meinen liebsten Methoden. Es gibt kaum eine sanftere Methode, um die hormonelle Regulation anzustoßen und viele kleine und große Beschwerden aufzulösen. Akupunktur führt keine Hormone zu, sondern regt den Körper an, sich selbst zu regulieren. Die energetische Therapie ermöglicht, wieder Vertrauen in den eigenen Körper zu bekommen, indem frau unmittelbar erleben kann, wie ihre Kraft und Gesundheit wächst.
Alles im Fluss?
Das Frauenleben ist geprägt von Veränderungen: Die harmonische Bewegung durch die verschiedenen Phasen im Zyklus (Blutung, Eireifung, Eisprung, Gelbkörperphase) und im ganzen Leben (Pubertät, erwachsene Frau, Schwangerschaft, Mutterschaft, Wochenbett, Stillzeit, Wechseljahre, Zeit als reife und weise Frau) sind vor allem von Veränderung geprägt. Hat Frau viel Energie und kann sie leicht mit den Veränderungen mitschwingen, fühlt sie sich gesund und in ihrer Kraft.
Fehlen Energie und der freie Fluss, entstehen kleine Beschwerden – „Unpässlichkeiten“ bis hin zu Erkrankungen. Das kann sich zeigen in: Schmerzen bei der Blutung, Kopfschmerzen zu bestimmten Zeiten im Zyklus, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Gereiztheit, Fruchtbarkeitsstörungen, Erschöpfung …
Was kann Akupunktur für den Zyklus tun?
Wenn Beschwerden immer eine bestimmte Phase des Zyklus betreffen, kann die Akupunktur genau diese Zeit unterstützen. Hier ein kleiner Überblick:
1. Blutung:
Schmerzen und PMS zeigen sich oft, wenn die Energie blockiert ist und nicht frei fließen kann. Die Bewegung ins Yin und damit ins Loslassen sollte unterstützt werden. Schmerzen lassen nach, Wassereinlagerungen werden gelindert, die Stimmung verbessert sich.
Die Blutung ist eine ideale Zeit, die innere Ruhe und Mitte zu pflegen.
2. Eireifung (Follikelphase):
Yin und Blut bauen die Eizelle und die Gebärmutter-Schleimhaut auf. Sind sie zu schwach, fehlt die Energie für den Eisprung und die Chancen auf eine Schwangerschaft sinken. In dieser Phase kann man die Yin-Kräfte stärken und damit die Fruchtbarkeit fördern.
3. Eisprung:
Die Energie kommt in Bewegung und leitet die Yang-Phase ein. Hier sollten Blockaden aufgelöst werden, damit keine Mittelschmerzen oder -blutungen entstehen. Es ist die ideale Zeit, Blockaden aufzulösen.
4. Gelbkörper-Phase:
Das Yang beherrscht diese Zeit. Wenn zu wenig Yang vorhanden ist, merkt frau das an kalten Händen und Füßen, Erschöpfung und Lustlosigkeit. Die passenden Punkte bringen neuen Schwung und Wärme in diese Phase.
5. Probleme während der Übergänge:
Wenn es schwer fällt von einer Phase in die nächste zu kommen (meist betrifft das nur einen Übergang im Zyklus), ist das genau die richtige Zeit für Akupunktur! Sie verhilft zu einer sanften und kraftvollen Bewegung ohne dass Beschwerden auftreten.
6. Zyklische Beschwerden:
Hast du Migräne, Heißhungerattacken, Blasenentzündung oder Verdauungsstörungen immer zu einer bestimmten Zeit im Zyklus? Dann lohnt es sich, die weibliche Energie in der richtigen Phase zu unterstützen!
Grundsätzlich kann Akupunktur bei diesen Beschwerden zum Einsatz kommen:
- Zyklusstörungen und Schmerzhafte Blutung
- PMS und Beschwerden, die sich vor, während und nach der Menstruation bemerkbar machen
- Ausbleibende, zu lange oder zu starke Blutung
- Ausbleibender Eisprung
- Endometriose
- Polycystisches Ovarialsyndrom (PCOS)
- Kinderwunsch
- Begleitung der schulmedizinischen Kinderwunschtherapie
- Wochenbett-Energie-Aufbau
- Schwangerschafts-Begleitung und -Stabilisierung
- Schwangerschafts-Beschwerden und Schmerzen in dieser Zeit
- Wechseljahres-Beschwerden
- Beschwerden der weisen Frau (Senium), wie trockene Schleimhäute, Osteoporose oder Blasenentzündungen
Zyklische Therapie für den Zyklus
Sehr oft macht nur eine Phase des Zyklus Probleme. Oft ist es nur die Blutung (die z.B. schmerzhaft ist) oder der Eisprung (der auf sich warten lässt). Gerade diese beiden Phasen sind vor allem dadurch geprägt, dass sie viel frei fließendes Qi (Energie) brauchen.
Im gemeinsamen Gespräch (Anamnese) finden wir gemeinsam heraus, zu welcher Zeit Akupunktur dich am besten unterstützen kann.
Manche Beschwerden lassen sich nach einigen Monaten Akupunktur (immer zu einer bestimmten Zeit im Zyklus) wunderbar auflösen. Manche Beschwerden brauchen diesen monatlichen Anstoß längere Zeit. Dann kann es sehr wirkungsvoll sein, die Akupunktur mir einfachen Methoden zur Selbsthilfe zu ergänzen: Übungen aus dem Frauen-Qigong, den passenden Punkten für die Akupressur oder für Moxa.
Vorteile der Akupunktur in der Frauenheilkunde
Für mich ganz klar: Wenn wir den Körper sanft und nebenwirkungsfrei anregen können, seine gesunde Mitte wiederzufinden, ist das die beste Therapie, die es gibt!
Hormonersatztherapie und Schmerzmittel sind super Erfindungen, wenn die sanften Methoden nicht ausreichen!
Viele Frauen verlieren durch monatlich wiederkehrende Beschwerden, durch ein „nicht funktionierendes“ System, das Vertrauen in ihren eigenen Körper. Es ist schön zu sehen, dass manchmal ein paar Nadeln ausreichen, sich selbst als gesund und heil zu erleben.
In die volle Kraft zurückzukommen, sich ausgeglichen und entspannt zu fühlen ist dabei das Nebenprodukt der Akupunktur. Wo die Akupunktur nicht ausreicht, findet sie eine wundervolle Ergänzung mit Heilkräutern und anderen sanften Methoden!