Home office und Home scooling – kleine Hilfen aus der Naturheilpraxis
Neue Situationen bringen neue Herausforderungen… Wenn sich das Leben über längere Zeit überwiegend zu Hause abspielt, hat das Vor- und Nachteile. Kurze Wege und vertraute Umgebung auf der einen Seite bringen Ablenkungen und Störungen auf der anderen Seite. Einige bewährte Tipps für eine gute Konzentration beim Arbeiten, gute Stimmung und ein entspanntes Abschalten am Abend habe ich hier zusammengetragen.
Frisch in den Tag starten:
Kommst du leicht aus dem Bett? Wenn nicht, kannst du folgende Tipps ausprobieren:
- Für diese erste Selbstmassage kannst du dich auf die Bettkante setzen. Klatsche beide Hände zusammen (nur wenn du niemanden damit weckst 😉) und reibe sie solange aneinander, bis sie schön warm sind. „Wasche“ dein Gesicht mit der Wärme der Hände. Zuerst an der Nase entlang nach oben und vor den Ohren nach unten. Nach etwa 12 Wiederholungen wechselst du die Richtung und reibst seitlich über die Wangen und vor den Ohren nach oben und an der Nase entlang nach unten zum Kinn.
- Den ganzen Körper klopfen: Falls dein Kreislauf keine Probleme macht, kannst du nun aufstehen, um den ganzen Körper wach zu klopfen:
Beginne am unteren Rücken, klopfe mit den Handflächen dann an Außen- und Rückseite der Beine nach unten. An der Vorder- und Innenseite der Beine klopfst du wieder nach oben. Dann weiter über den Bauch und die Brust.
Hier macht dann nur eine Hand weiter und klopft von der Vorderseite der Schulter über die Innenseite des Arms zur Hand. Von dort über die Rückseite des Arms zur Schulter. Hier übernimmt die andere Hand und klopft die andere Seite in der gleichen Reihenfolge.
Diese Reihenfolge kannst du mehrmals wiederholen. Du findest diese Übung in meinem Video „Qigong für das Immunsystem“.
Ein warmes Frühstück (siehe meine Blogartikel zum Thema Haferfrühstück) mit Nüssen, frischen Früchten, wertvollen Ölen und Gewürzen wie Zimt, Vanille und Kurkuma schenkt dir ausreichend Energie für schwungvollen Vormittag.
Rosmarin:
In meinem Garten bildet er einen üppigen Strauch und schenkt mir zu jeder Jahreszeit seine aromatischen Blätter. Frisch gepflückt kann er einfach zum grünen oder schwarzen Tee zugegeben werden (im Kaffee finde ich ihn weniger empfehlenswert).
Er steigert die Konzentration, macht wach und erfrischt den Geist. Mit dem Rosmarin-Schwung kommt der Kreislauf besser hoch und für Menschen, die leicht frieren ist er ideal, da er Hände und Füße wärmt.
Pausen zum Durchatmen
Die Arbeit immer vor der Nase zu haben, verleitet doch allzu schnell dazu, die Pausen nicht richtig abzugrenzen oder direkt mit dem Mittagessen vor dem Computer zu bleiben. Viel besser ist es, feste Pausen einzuhalten. Den Computer und das Handy so lange auszumachen und wegzulegen…. Da ich in dem gleichen Haus arbeite, in dem ich auch wohne, kenne ich diese Situation sehr gut. Ich versuche mich ganz bewusst abzugrenzen und beantworte in der Mittagspause bewusst keine E-Mails oder Anrufe.
Hier noch ein paar kleine Tipps für den Mittag:
- Genieße dein Mittagessen! Lese dabei nicht und schaue auch kein Fern.
- Wenn du Zeit hast: gehe mindestens eine halbe Stunde spazieren. Egal bei welchem Wetter. Für mich steht dann der zweite Spaziergang mit meinen Hunden an. Ich genieße diese Zeit immer und komme erfrischt zurück.
- Ein kleiner Kaffee, Espresso oder nach Geschmack ein grüner/schwarzer Tee rundet die Mittagspause ab. Ich liebe die orientalische Tradition ein wenig Kardamom in den Espresso zu geben…
Kardamom:
Die kleinen Körnchen haben es geschmacklich in sich! Ich liebe den Geruch und den Geschmack. Wenn du damit noch nicht vertraut bist, solltest du aber erst einmal sehr sparsam damit umgehen.
Kardamom klärt den Kopf und erfrischt die Gedanken (ganz ohne aufzuputschen). Damit unterstützt er die Aufmerksamkeit und verbessert die geistige Leistungsfähigkeit.
Zusätzlich fördert er die Verdauung und die Nahrungsumwandlung. Er löst wunderbar Völlegefühl und Trägheit auf.
Geistig frisch bleiben
Im Idealfall kann der Nachmittag schwungvoll beginnen.
Was du tun kannst, um deine Frische zu erhalten:
- Lüfte immer wieder (wie auch am Vormittag).
- Nutze kleine Pausen, um immer mal kurz aufzustehen und dich zu strecken. Besonders wichtig finde ich alle Arten der Dehnung. Bestimmte Qigong-Stile, die mit tiefen Ständen und schraubenden, dehnenden Bewegungen arbeiten kann ich besonders empfehlen (Spiel der 5 Tiere, Yi Jin Jing…). Aber auch Yoga ist super.
- Wechsel deine Sitzposition! Du kannst auch auf dem Boden oder einem Meditationskissen sitzen. Sitze im Schneidersitz, lege mal die Füße hoch, gehe in den Fersensitz… halte deine Gelenke weich und geschmeidig, indem du alles ausprobierst und deinem Körper einseitige Haltungen ersparst.
- Raumdüfte sind eine wunderbare Möglichkeit, die Stimmung zu beeinflussen. Sie können erfrischen, die Konzentration fördern, entspannen und die Gedanken klären – je nachdem, welche du aussuchst. Achte immer auf eine sehr gute Qualität der ätherischen Öle und benutze keine künstlichen Düfte (Rezept für ein DIY-Raumspray).
Sehr zu empfehlen sind die verschiedenen Raumsprays von Primavera oder das Energie-Spray von Soluna (unbezahlte Werbung).
Liebe deinen Körper
… und bewege ihn täglich. Neben Spazieren oder Laufen, kann ich Dehnen sehr empfehlen. Durch das viele Sitzen verkürzt der Hüftbeuger und fördern Schmerzen der Hüfte und des unteren Rückens. Die Computer-Arbeit fordert ebenso ihren Tribut: Schmerzende Schultern, verkrampfter Nacken und auch Probleme mit den Sehnenscheiden oder Ellbogen können auftreten. Was hilft dagegen? Regelmäßig dehnen, am besten täglich!
Dabei die Hüften, Oberschenkel, den Nacken, die Schultern und die Arme und Hände nicht vergessen. Je abwechslungsreicher gedehnt wird, desto besser!
Meine Dehnübungen verbinde ich mit meiner täglichen Qigong-Übung. Qigong ist mir unendlich wertvoll. Es hält mich nicht nur beweglich, sondern ist auch Meditation und Achtsamkeitsübung. Es klärt meine Energie, verbessert meine Stimmung und entspannt mich ungemein. Für mich besonders wichtig ist, dass es mich auf allen Ebenen anspricht: Körper, Geist, Energie und Seele.
Abends richtig entspannen und das Gedankenkarussell anhalten
Sitzt du abends zum „Feierabend“ immer noch am gleichen Platz/Tisch oder im gleichen Raum, wie schon den ganzen Tag zur Arbeit? Dann geht es dir vielleicht auch so, dass du nur schwer abschalten kannst.
Versuche dein Blickfeld frei zu räumen von allen Spuren der Arbeit. Zünde eine Kerze an, vielleicht ein Räucherstövchen dazu und such dir einen bequemen Platz.
Wie wäre es mit einer Fußmassage? Streiche mit der ganzen Handfläche über die Fußsohle bis der Fuß schön warm wird. Taste dann die Fußsohle sehr genau ab und massiere überall dort, wo es empfindlich ist oder dir guttut. Danach kannst du die Zehen, die Bereiche dazwischen, den Knöchel und den Fußrücken ebenfalls massieren.
Falls du an kalten Füßen leidest, kannst du dieses einfache Rezept für ein wärmendes Fuß-Öl ausprobieren:
Ingwer-Fuß-Öl:
Hacke ein kleines Stückchen Ingwer in feine Würfel. Gebe die Ingwer-Stückchen in eine Knoblauchpresse und quetsche sie kräftig. Den dabei austretenden Saft kannst du in einem kleinen Schälchen auffangen. Mische nach Belieben Oliven- oder Sesam-Öl dazu.
Trage das Öl auf die Füße auf und nutze es für eine kleine Massage.
Leider hält sich die Mischung nicht lange und du solltest nur kleinste Mengen herstellen und direkt verwenden. Die unbenutzten Reste machen sich auch in einer Salatsoße ganz gut.
Für alle die anstrengenden, einsamen Tage dieses Winters wünsche ich dir viel Gesundheit, ein frohes Herz und ein kleines Lächeln auf den Lippen!