Kaffee – wie er wirkt und wie du ihn bekömmlicher machst

Kaffee – wie er wirkt und wie du ihn bekömmlicher machst

Er ist wird geliebt und ist der Deutschen liebstes Getränk! Aber ist er auch gesund? Wann sollte man auf ihn verzichten, oder wie ihn verträglicher machen? Die Antworten auf diese Fragen und noch mehr, beantworte ich dir aus Sicht der Chinesischen Medizin.

Kaffee ist bitter
… und damit gilt es in der TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin) als verdauungsfördernd. Nach dem Essen ist er also wunderbar und hilft dir, wenn du unter Völlegefühl und Mattigkeit leidest.
Vor allem nach schwerem und fettem Essen, solltest du den Kaffee aber pur genießen, also ohne Milch und Zucker. Auch wenn du unter Schleim und Feuchtigkeit leidest (dicker weißer Zungenbelag, schleimiges Gefühl im Mund, Übergewicht…) verzichtest du lieber auf die Zusätze und genießt z.B. einen kleinen Espresso.

Kaffee kühlt
… lehrt uns die TCM. Er ist zwar eigentlich – da geröstet – eher hitziger Natur. Durch seine erwärmende Wirkung öffnet er jedoch die Poren und die mobilisierte Wärme verfliegt schnell wieder über die Oberfläche.

Leidest du unter kalten Händen und Füßen und frierst leicht? Dann ist Kaffee nicht ideal für dich, denn du wirst nach kurzem Genuss auf Dauer immer mehr frieren.
Du kannst deinen Kaffee „wärmer“ machen, indem du klassische Kaffeegewürze zufügst: Zimt und Kardamom oder auch mal Kurkuma und Ingwer. Das schmeckt auch noch besonders lecker!

Kaffee trocknet
… durch die Gerbstoffe wirkt der Kaffee austrocknend auf alle Gewebe. Bei Feuchtigkeit und Schleim (chinesische Diagnosen) ist das nicht so schlimm. Leidest du aber sowieso schon an trockenen Schleimhäuten und trockener Haut, dann solltest du ihn nur in kleinen Mengen genießen.
In der TCM sagt man, dass so das Yin geschwächt wird: man fühlt sich vertrocknet und ausgelaugt, neigt zu pseudo-Hitze mit Schwitzen. Hier gleicht ganz besonders der Kardamom gut aus!
Wenn du unter Trockenheit leidest ist es ideal, den Kaffee mit (Pflanzen-) Milch und Zucker zu ergänzen, denn beide befeuchten und gleichen so die Kaffee-Wirkung zumindest ein wenig aus.

Kaffee regt an
… das Herz-Kreislauf-System kommt in Schwung und wir fühlen und nach einem Tässchen Kaffee gleich viel munterer. Aber Achtung: Kaffee gibt zwar einen kleinen Energie-Kick, indem er unsere Yang-Energie mobilisiert, aber er braucht unsere Energie auch auf. Ein richtiger kleiner Energie-Räuber also.
Wenn du also an Müdigkeit und Erschöpfung leidest, solltest du lieber keinen Kaffee trinken. Er leert immer wieder deine Energiereserven und ein Aufbau wird erschwert.
Kannst du oft nicht einschlafen, bist du nervös oder leidest du oft an innerer Unruhe? Auch dann ist Kaffee nicht so gut für dich. Dann könnte ein nährendes Getreide-Kaffee oder ein sanfter Matcha-Tee bzw. Pflanzenmilch-Latte dir viel besser tun – probier es mal aus.

Kaffee schadet dem „Blut“
… er hemmt die Aufnahme von Eisen und ist somit eher zu meiden, wenn du an einer Anämie leidest oder dich vegan/vegetarisch ernährst.
Blut-Mangel bedeutet in der TCM noch mehr und ist ein eigenes energetisches Krankheitsbild. Es kann sich in verschiedenen Erkrankungen nach westlicher Sicht äußern. Deine TCM-Therapeutin kann dir nach einer Zungen- und Puls-Diagnose sagen, ob du auf dein „Blut“ achten musst und wie du es wieder aufbauen kannst.

Kaffee hilft bei
… Migräne und Kopfschmerzen. Einige leidgeplagte Patient*Innen mischen ihn dazu mit Zitrone, Sahne usw. Rechtzeitig eingenommen, können Migräne-Attacken auch mit seiner Hilfe abgefangen werden.
Die Nahrungsstagnation habe ich oben schon erwähnt. Wenn das Essen schwer im Magen liegt, ist ein Espresso danach durchaus angebracht.
Niedriger Blutdruck kann durchaus auch ein wenig in Schwung kommen mit einem kleinen Kaffee. Pass aber auf, dass du es nicht übertreibst und denke an die kühlende Wirkung.

Alles hat seine Zeit und sein Maß!
Ich wünsche dir einen gesunden und bekömmlichen Kaffee-Genuss.
Gabi