Schonendes Fasten „chinesisch“

Fasten Entschlacken Chinesischen Reis-Kur

Schonendes Fasten „chinesisch“

Traditionell sind Ernährung und Heilkunde so eng verknüpft, dass eine ausgewogene, den persönlichen Energien und Schwachstellen angepasste Ernährung oft als ausreichend erachtet wird. Eine Möglichkeit des Fastens – bei uns auch als Intervall-Fasten bekannt – will ich hier vorstellen.

Fasten und Energie

In der Chinesischen Medizin werden Fastenkuren gerne dann verordnet, wenn es sich bei dem betreffenden Menschen um eine eindeutige Fülle handelt. Das kann z.B. bei manchen Ausprägungen von Bluthochdruck, Rheuma, Diabetes usw. der Fall sein.
Allerdings wird das nicht nach der westlich diagnostizierten Erkrankung entschieden, denn all diese Symptome können z.B. auch aus Schwächezuständen entstehen.
Im Fall einer Schwäche, ist Fasten nicht ideal. Denn dabei kann es zu einer Vertiefung der Energieschwäche kommen.
Trotz einer Energieschwäche überstehen viele Menschen eine Fastenkur ohne Probleme, können aber langfristig gesehen, ihren Zustand verschlechtern.

Fasten gehört zum Yin, es bringt Ruhe in Verdauung und Stoffwechsel, es regeneriert, indem wir unsere Ressourcen schonen und von der Belastung durch (ungesundes und zu viel) Essen befreit sind. Das Fasten gehört daher in Zeiten, die Yin-betont sind: ohne körperliche und geistig anstrengende Arbeit, kein Stress, kein Sport, dafür viel Zeit zur Erholung und Sammlung.
Geht man, trotz Fasten, arbeiten und verausgabt sich, braucht der Körper Energie. In der ganz „normalen“ Zeit wird die aktive Yang-Energie, die wir ständig verbrauchen, aus den nachgeburtlichen Energie-Quellen gezogen: die Nahrung macht dabei einen ganz wesentlichen Teil aus. Diese Yang-Energie – damit alles voller Schwung und Elan vollbracht werden kann – kommt nun aber beim Fasten nicht mehr vom Essen, sondern aus den Reserven, der vorgeburtlichen Energie.
Diese vorgeburtliche Energie kann aber gar nicht, oder nur schwer aufgefüllt werden. Wird sie leichtfertig und zu stark beeinträchtigt, kann es zur Entstehung oder Vertiefung von Energieschwäche führen.

Abnehmen durch Fasten

Viele Menschen fasten, um abzunehmen.
Klar, das geht eine Weile ganz gut. Nach wiederholten Fastenkuren stellen einige Menschen fest, dass sie immer schlechter abnehmen: die Reaktionsbereitschaft des Körpers lässt nach. In der chinesischen Medizin erklärt man das durch die Schwächung des Verdauungs-Feuers: der Stoffwechsel ist überlastet und reagiert nicht mehr so, wie er sollte.
Es erfordert einiges an Therapie, die Reaktionsstarre des Stoffwechsels wieder aufzulösen.

Ernährungsumstellung und kleines Fasten als nachhaltige Methode

Mühsam, aber wirkungsvoll, ist die Umstellung der alltäglichen Ernährung. Dabei geht es nicht alleine um Kalorien, obwohl es natürlich wichtig ist, die Zufuhr an Nährstoffen dem anzupassen, was tatsächlich gebraucht wird. Der Rest wird nämlich immer als Reserve an Bauch und Hüften gelagert.
Besonders wichtig ist es, die Nahrungsmittel so auszusuchen, dass sie die persönlichen Energie-Schwächen ausgleichen. Damit lässt sich ein individueller Ernährungsplan zusammenstellen.
Weiter unten stelle ich das kleine Fasten vor, dass phasenweise oder auch durchgehend zu einer Entlastung von Stoffwechsel und Verdauung führt. So muss man nicht ganz auf Essen verzichten, reduziert aber deutlich Kalorien. Die Zeiten für Regeneration und Ruhe werden damit länger.

Das „kleine“ Fasten

Diese sehr einfache Methode kennt man bei uns auch als Intervall-Fasten. Es besteht im Großen und Ganzen aus dem Auslassen einer Mahlzeit.
Die Schwierigkeit besteht manchmal darin, dass das Abendessen weggelassen werden sollte. Die Essenszeiten liegen idealerweise in den Tageszeiten, in denen Milz und Magen (Verdauung, Stoffwechsel) besonders aktiv sind.
Viele meine Patienten lassen lieber das Frühstück weg. In der Chinesischen Medizin spiel das jedoch eine wichtige Rolle. Denn am Morgen (idealerweise in der Magen-Zeit zwischen 7 und 9 Uhr) ist wärmende Kost ideal um das Yang zu heben. Ein so köstlich gestärktes Yang macht die Hände warm, vermindert das berühmte Mittagstief und verhilft in der Milz-Zeit (zwischen 9 und 11 Uhr) zu einer kreativen Schaffenskraft voller Energie mit geistigem und körperlichem Schwung.

Die Yin-betonte Zeit am Abend allerdings eignet sich hervorragend für das Auslassen der Nahrung, denn die Energie zieht sich natürlicherweise sowieso nach Innen zurück und alles ist auf Entspannung, Ruhe und Erholung eingestellt. Die üppige Mahlzeit am Abend stört diesen Prozess und wird dann in der Nacht auch schwer und langsam verdaut.
Am Abend ab 16 oder 18 Uhr nichts mehr zu essen, ist daher ideal und entspricht der inneren Uhr der Energien.
Wenn der Einstieg schwerfällt, kann man das Abendessen auch eine Gemüsebrühe ersetzen, mit frischen Kräutern und für die ganz Hungrigen auch einigen Streifen Gemüse.

Bitte bedenke, dass nicht alle Empfehlungen und Rezepte für jeden Menschen gleichermaßen geeignet sind. Eine klassische Diagnose mit den Methoden der Chinesischen Medizin hilft, das zu finden, was genau zu dir passt!

Noch Fragen zur Reis-Kur, zum kleinen Fasten oder zur Ernährung allgemein?
Ich bin gerne für dich da.


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